Bosch will bis 2025 alle Produkte mit KI ausstatten

Das Unternehmen Bosch kann als deutsches Vorzeige-Unternehmen in Sachen Digitalisierung angesehen werden. Auf der Unterhaltungselektronikmesse CES im Januar 2020 wurden Pläne zur Entwicklung und dem Einsatz von künstlicher Intelligenz bekannt gegeben. Bosch richtet seinen Fokus auf robuste und sichere KI-Anwendungen zur Herstellung von smarten Produkten. Jährlich sollen dabei 3,7 Milliarden Euro in die Software-Entwicklung gesteckt werden. Derzeit beschäftigt Bosch rund 1.000 Mitarbeiter, die sich nur mit KI beschäftigen und innerhalb der kommenden zwei Jahre sollen rund 20.000 Mitarbeiter für KI Anwendungen geschult werden. Dabei gehe es nicht nur um die Technik, sondern auch um Ethik- und Sicherheitsfragen.

Neben den Aufwendungen für die Software-Entwicklung investiert Bosch weltweit in Kompetenzzentren. So stellt das Unternehmen 100 Millionen Euro für den Bau eines neuen KI-Campus in Tübingen bereit. Der Bezug des neuen Forschungskomplexes ist für Ende 2022 angedacht. Dieser wird dann rund 700 KI-Experten Raum für den Austausch bieten.

Auf der CES wurden auch schon erste KI-Produkte vorgestellt. Beispielsweise soll das Bosch Senorsystem SoundSee mit KI-Algorithmen auf der ISS vorrausschauende Wartung ermöglichen. Erkennt SoundSee Auffälligkeiten an den Geräuschen, die auf eine technische Störung hinweisen, kann die Crew verständigt und die betroffenen Anlagen können rechtzeitig gewartet werden. Dadurch soll sich der Aufwand für Kontrollgänge und Reparaturen an Bord verringern.

Autor: Margot Schwöbel, Market Intelligence Expert, SVP Deutschland AG
Quelle: Bosch News, Computerwoche 10.1.2020

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