Von den Toten lernen
Nach der größten Obduktionsserie mit Covid-Verstorbenen ist etwas mehr Licht ins Dunkel eingekehrt. Die Rechtsmediziner am UKE Hamburg fassen die Ergebnisse nach mehr als 170 Obduktionen an Covid-19-Toten präzise zusammen.
Die Mehrheit der Verstorbenen ist an tödlichen Thrombosen und Lungenembolien verstorben. In einem gemeinsamen Statement von Rechtsmediziner Prof. Püschel und Prof. Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin des UKE, sehen diese darin eine Bestätigung für die mögliche Wirksamkeit von Therapien mit blutverdünnenden Medikamenten bei Corona-Patienten und weisen auf proaktiven Einsatz auch bei Patienten mit bislang geringem oder unbekanntem Risiko für derartige Vorfälle hin.
Diese Erkenntnis würden die Intensivmedizinen deutschlandweit auch gerne umsetzten, allerdings ist das dafür wichtigste Medikament Heparin aktuell von einem Lieferengpass betroffen. Eine Rückkehr zur normalen Operationstätigkeit der Krankenhäuser erscheint vor diesem Hintergrund wenig plausibel.
Autor: Anja Fürbach, Market Intelligence Senior Expert, SVP Deutschland AG
Quelle: Tagesschau 07.05.2020
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