Dänemarks Energie-Insel-Projekt
Um seinen Plan umzusetzen, bis 2030 70 Prozent der klimaschädlichen Emissionen zu vermeiden, plant die dänische Regierung die Errichtung einer oder mehrerer künstlicher Energieinseln. Um diese Inseln sollen riesige Hochsee-Windparks gebaut werden, mit einer Kapazität von mindestens jeweils 10 GW. Nach den Planungen der Regierung soll Dänemark dadurch bis zu zehn Millionen Haushalte versorgen können, fast doppelt so viele, wie das Land Einwohner hat.
Die von den Windkraftanlagen erzeugten Strommengen werden auf die Energieinseln transportiert. Diese dienen als Drehscheiben, die den Strom an die Nordseeländer verteilt. Es können aber auch Speicher, Elektrolyse-Systeme oder andere elektrische Umwandlungstechnologien in das Konzept eingebunden werden. So können mit den Windstromüberschussmengen „Power-to-X“-Technologien betrieben werden, um grüne Kraftstoffe für Flugzeuge, Schiffe und die Industrie herzustellen. In zwei Jahren sollen die Standortsuche und das Genehmigungsverfahren abgeschlossen sein.
Das mit 27 bis 40 Milliarden Euro veranschlagte Großvorhaben soll zu 90 Prozent von privaten Investoren finanziert werden. Wahres Risikokapital, denn ob solch ein Megaprojekt wirklich gelingen kann, steht noch in den Sternen. Die Herausforderungen hierzu sind riesengroß.
Autor: Doris Höflich, Market Intelligence Senior Expert, SVP Deutschland AG
Quelle: Solarify 14.12.2019

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