Das Coronavirus und kein Ende

Das Coronavirus ist in aller Munde, doch wirklich Sorgen braucht sich in Deutschland aktuell niemand zu machen.

Wir gehen heute der Frage nach: wo kommt es her und ist das neue Virus wirklich neu?

Einfache Antwort: neu ist es nicht. In der Tiergesundheit ist es ein alter Bekannter. Doch bislang blieben Erkrankungsfälle auf das Tier begrenzt. Eine Übertragung auf Menschen war nicht möglich.
Dass ausgerechnet zweimal (bei SARS und aktuell) die Barriere zwischen Tier und Mensch in China überwunden wurde, ist ein Ausdruck dafür, wie eng Mensch und Tier im Reich der Mitte noch an vielen Orten zusammenleben.

Doch blicken wir zurück nach Deutschland: hier hat das Coronoavirus vor allem bei Katzen eine große Bedeutung, ist es doch Auslöser der felinen infektiösen Peritonitis (FIP), die weltweit als Todesursache Nummer 1 der infektiösen Krankheiten gilt.

Interessant ist dabei der Krankheitsverlauf. Das Coronavirus kann auf zwei Arten zum Ausbruch kommen: zum einen als leichte Darminfektion, die häufig subklinisch (das heißt ohne erkennbare Symptome) verläuft oder zum anderen als chronischer Verlauf in Form der FIP. Dabei wird angenommen, dass das Virus latent im Wirtstier vorhanden bleibt und durch spontane Mutationen in der Lage ist, andere Zellarten zu besiedeln. In der Folge kommt es zu einer massiven Entzündungsreaktion, die an plötzlich auftretenden Wassereinlagerungen im Bauchraum sichtbar wird. Das Coronavirus wird durch direkten Kontakt mit ausscheidenden Katzen und indirekt durch kontaminierte Gegenstände (Schuhe, Fressgeschirr, Katzentoilette) auf empfängliche Katzen übertragen.

Um eine Infektion zu vermeiden, ist daher erhöhte Hygiene und eine Reduktion von Tier-zu-Tier-Kontakten ratsam. Eine Impfung ist ebenfalls erhältlich. Ziel der Impfung ist es, die lokale und zelluläre Immunität zu stimulieren, nicht jedoch die humorale (durch Antikörper). Aufgrund dieser starken Begrenzung der Wirksamkeit wird sie allerdings nur in Tiergruppen empfohlen, in denen infizierte mit nachweislich nicht infizierten Tieren zusammenleben. Bei bereits infizierten Katzen mit subklinischen Symptomen ist der Impfstoff wirkungslos.

Bleibt die Frage, ob ein derartiger Ansatz beim Menschen auch funktionieren könnte?

Autor: Anja Fürbach, Market Intelligence Senior Expert, SVP Deutschland AG
Quelle: SVP Research