Die Vielseitigkeit digitaler Plattformen

Digitale Plattformen halten wachsende Anteile der Wertschöpfung in immer mehr Geschäftsfeldern und dominieren sogar bereits einzelne Geschäftsgebiete, wie etwa die Buchung von Flügen und Unterkünften. Sie entfalten und verbreiten sich sehr schnell, beispielsweise in Bildungsbereich: Hier gibt es bereits einige digitale Initiativen, sowohl auf Schul- als auch auf Hochschul- und Weiterbildungsebene. Einige Schulen arbeiten recht konkret – u. a. unter dem Status „Versuchsschule“ – an digitalen Inhalten und plattformbasierter Teamarbeit, auf die Lehrer und Schüler zugreifen können. Damit beflügeln sie die Entwicklung von pädagogisch sinnvollen Ansätzen, um den Präsenzunterricht zu stützen.

Im Gesundheitsbereich entwickeln große private Krankenhaubetreiber wie Rhön, Asklepios und Fresenius telemedizinische Plattformkonzepte und werden damit manchen Besuch in einer Arztpraxis überflüssig machen.

In Sachen Handel 4.0 findet aktuell ein sehr interessanter Schulterschluss von drei Wettbewerbern – ATR Landhandel, BayWa und Getreide AG – statt. Anfang Juli kommunizierten sie ihr gemeinsames Engagement auf der Online-Plattform unamera, um eine für alle Marktteilnehmer frei zugängliche digitale Infrastruktur für Handel und Abwicklung von Agrarrohstoffen bereitzustellen – inklusive einer Info-App für Agrarrohstoffe. Diese dürfte die Bildung eines Marktes mit umfangreichem, transparentem Angebot ermöglichen und dabei die Standardisierung von Prozessen und mehr Effizienz im Getreidehandel vorantreiben.

Autor: Cecilia Atristain, Market Intelligence Senior Expert, SVP Deutschland AG
Quelle: SVP Research; www.mittelbayerische.de; www.aerzteblatt.de; www.unamera.com

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