Digitales Energiedatenmanagement
Die im Januar 2018 novellierte EU-Gebäudeeffizienz-Richtlinie fordert die Entwicklung eines „Smart Readiness Indicators“ (SRI) für Gebäude und Quartiere. Der Indikator bewertet die technologische Fähigkeit eines Wohngebäudes, mit Nutzer und Netz zu interagieren sowie seinen Betrieb energieeffizient zu regeln. Die Installation von Smart Metern, die Einbindung von Ladestationen, Energiespeichern und Energie-Managementsystemen sind Voraussetzungen, die sich auf den Smartness-Grad auswirken. Ein systematisches Energiedaten-Management, das die Energieflüsse transparent macht und Verbräuche optimiert, wird in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen, besonders bei Neubauten.
Daten aus Sensoren, Aktoren, Reglern oder Energiezählern bilden die Grundlage. Die Visualisierung der erfassten Energieströme erfolgt über Monitoring-Tools wie IoT-Plattformen bzw. Energiedatenmanagement-Lösungen. Ein nächster Schritt wäre dann die Integration der Messwerte in IoT-Systeme auf Cloud-Basis, um das Datenvolumen zentral zu speichern und ortsunabhängige Analysen durchführen zu können. Es steigen nicht nur die Anforderungen für eine klimaintelligente und smarte Steuerung von Wohnungen, sondern auch für ganze Städte und die Industrie. Die Steigerung der Energieeffizienz ist Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende. Sinnvoll genutzte Digitalisierung und Automatisierung kann hier einen großen Beitrag leisten.
Autor: Doris Höflich, Market Intelligence Senior Expert, SVP Deutschland AG
Quelle: Recknagel 24.04.2019
