Hotspot CPhI

Auf der Branchenmesse CPhI waren sie alle wieder versammelt: die Hersteller von pharmazeutischen Wirkstoffen, Hilfsstoffen und die Maschinenhersteller. Gemeinsam wurde diskutiert – auch über Künstliche Intelligenz: „Hype oder Hoffnung“ lautete die Überschrift eines Vortrages, der sich besonders dem Einsatz der künstlichen Intelligenz im Drug Screening widmete. Laut einer Studie von McKinsey hat sich die Anwendungsrate von KI in diesem Bereich auf 70 Prozent erhöht, vor zwei Jahren lag die Rate noch bei rund 44 Prozent. Dem gegenüber steht, dass die Anwender zu 85 Prozent der Meinung sind, dass die KI die Erwartungen nicht halten konnte. Wo sind also die Probleme, die KI nicht lösen kann? Garbage in – Garbage out – ist die einfache Erkenntnis. Datenqualität statt Datenquantität ist für die KI essentiell.
Doch an der Interoperabilität und Reproduzierbarkeit von Daten scheitern derzeit (noch) die größten Pharmaunternehmen, die z. B. Ergebnisse einer klinischen Studie nicht mit denen einer anderen verknüpfen können, da in der Vorplanung nicht an den Austausch von Daten innerhalb des Unternehmens gedacht wurde. Wenn man bedenkt, dass 90 Prozent der weltweit verfügbaren Daten nur rund zwei Jahre alt sind, wird besonders deutlich, wie wichtig vorausschauende Planung ist, um die jüngst erzeugten Daten nicht im Mülleimer der weltweiten Forschungsgemeinschaft zu versenken.

Autor: Anja Fürbach, Market Intelligence Senior Expert, SVP Deutschland AG
Quelle: SVP Research