Konjunkturprogramme für eine grünere Zukunft
Im Hinblick auf die zu erwartenden Folgen der Corona-Krise für die Wirtschaft gibt es immer mehr Forderungen von Branchenverbänden nach umfangreichen Konjunkturpaketen, sowohl auf nationaler, als auch auf EU-Ebene. Ganz oben auf der Agenda steht hier die in den letzten Jahren vernachlässigte Energiewende. Die Europäische Kommission will für den Green Deal im EU-Recovery-Programm 300 Milliarden Euro bereitstellen, um die europäische Wirtschaft grüner zu machen.
So soll die energieeffiziente Gebäuderenovierung mit 180 Milliarden Euro zwei Jahre lang Förderung erhalten und die auf grüne Mobilität umzustellende Autoindustrie bis zu 100 Milliarden Euro. So pocht z. B. der europäische Interessenverband Charge-up Europe in diesem Zusammenhang darauf, Elektromobilität und Ladenetze als wesentliche Pfeiler zu fördern. In Deutschland ruft der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. zu einem stärker forcierten Aufbruch in eine moderne und CO2-freie Energiewirtschaft auf. Das gilt für alle erneuerbare Energien, egal ob Solar, Wind oder grüne Wärme. Die Potentiale in einem gekoppelten Energiesystem müssen für die Zukunft gehoben werden. Schon allein, wenn die Bundesregierung jetzt entschlossen die bestehenden Hemmnisse abbauen würde, wäre viel getan. Immerhin wurden Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes beschlossen („kleine“ EEG-Novelle), mit der unter anderem der Solardeckel abgeschafft werden soll.
Eine aktuelle Analyse der Oxford University zeigt auf, dass sich die Themen Wirtschaft und Umwelt gut ergänzen lassen. Danach kurbeln grüne COVID-19-Konjunkturpakete nicht nur die angeschlagene Weltwirtschaft an, sondern halten gleichzeitig den Klimawandel auf. In der Krise liegt auch immer eine Chance.
Autor: Doris Höflich, Market Intelligence Senior Expert, SVP Deutschland AG
Quellen: Energiezukunft.eu, 26.05.2020
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