Mit digitalen Technologien zu mehr Klimaschutz

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Wie aus einer aktuellen Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom hervorgeht, könnte der CO2-Ausstoss durch den gezielten und beschleunigten Einsatz digitaler Lösungen in zehn Jahren um 120 Megatonnen gesenkt werden. Digitale Technologien könnten somit dazu beitragen, dass Deutschland seine, sich bis zum Jahr 2030 gesteckten Klimaziele, auch erreichen kann. In der Studie werden insgesamt sieben Anwendungsbereiche untersucht, in denen ein besonders großer CO2-Einspareffekt erzielt werden kann. Dabei handelt es sich um die Bereiche industrielle Fertigung, Mobilität, Gebäude, Arbeit & Business sowie Landwirtschaft, Energie und Gesundheit.

Der Fokus liegt darauf, einen Überblick über den aktuellen Wissensstand zu direkten und indirekten Auswirkungen der Digitalisierung auf den Klimaschutz zu vermitteln. Nach den Ergebnissen können digitale Technologien im Bereich der industriellen Fertigung das größte CO2-Einsparpotential unter den betrachteten Anwendungsbereichen entfalten. Man denke nur an eine verbesserte Automatisierung in der Produktion oder digitale Zwillinge, an denen komplette Produktions- und Betriebszyklen digital optimiert werden können. Im Bereich Verkehr sorgen Sensoren oder GPS-Systeme für eine intelligente Verkehrssteuerung und auch Sharing Mobility kann für eine effizientere und ressourcenschonendere Mobilität sorgen. Zuhause arbeiten statt ins Büro pendeln.

Jeder Tag im Homeoffice kann einen messbaren Beitrag zum Klimaschutz leisten sowie eine Technologie, die Heizkörper automatisch herunterstellt, wenn ein Fenster geöffnet wird. Die Beispiele lassen sich fast endlos fortsetzen. Die Studie untersucht nicht nur die Potentiale der Digitalisierung, sondern auch den CO2-Ausstoss, der von den Technologien selbst ausgeht. Um die Potentiale für den Klimaschutz zu heben, ist aber ein Faktor besonders wichtig: das Tempo, mit der die technische Digitalisierung in den kommenden zehn Jahren vorangetrieben wird.

Autor: Doris Höflich, Market Intelligence Senior Expert, SVP Deutschland AG
Quelle: Elektroniknet, 24. 11. 2020