Smarte Energiedienstleistungen – Interesse und Einsatz liegen weit auseinander

Die deutschen Verbraucher im Allgemeinen zeigen grundsätzlich großes Interesse an modernen, zusätzlichen Energiedienstleistungen. Wenn es dann aber um die konkrete Umsetzung im eigenen Heim geht, sieht die Sache anders aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung von BearingPoint. Danach interessieren sich 80 Prozent aller Befragten für intelligente Stromzähler aber nur sieben Prozent haben so eine digitale Messeinrichtung auch zuhause im Einsatz. Ähnlich sieht es bei Produkten und Services zum Einspeisen von mit PV-Anlagen selbst erzeugter Energie aus. Diese finden 74 Prozent der Befragten interessant, doch auch hier liegt die tatsächliche Nutzungsrate bei nur sieben Prozent. Beim Smart Home sieht eine Nutzungsrate von immerhin 21 Prozent schon besser aus.
Allerdings spricht die Technik in erster Linie die Jüngeren im Alter zwischen 20 und 45 Jahren an. Haupthemmnisse, die Verbraucher äußern sind zu hohe Anschaffungskosten und Sicherheitsbedenken. Nach den Umfrageergebnissen von BearingPoint liegt der Anschaffungspreis für eine Smart-Metering-Lösung um Zweidrittel höher als der Preis, den die Befragten als akzeptabel angegeben haben. Energieversorger müssen den Kunden deutlicher sagen, dass man ohne solche smarten Energiedienstleistungen in Zukunft nicht mehr auskommt. Bei einer zunehmenden Elektrifizierung des Wärme- und Mobilitätsmarktes liefern sie einen wichtigen Beitrag zur Energiewende, indem sie für eine störungsfreie und nachhaltige Energieversorgung sorgen. Dies ist von gesellschaftlichem Belag und sollte auch so kommuniziert werden.

Autor: Doris Höflich, Market Intelligence Senior Expert, SVP Deutschland AG
Quelle: BearingPoint, 28.08.2019

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