Auf dem Weg zu einer personalisierten Medizin könnte die Einbeziehung geschlechtsspezifischer Faktoren für die Entwicklung von Präventions- und Therapiestrategien künftig einen wichtigen Beitrag leisten. Wie die Immunabwehr auf Krankheitserreger reagiert, wird auch davon bestimmt, ob ein Mann oder eine Frau betroffen ist.
Der Bundesrechnungshof monierte Anfang 2019, dass nach wie vor zu wenige Anstrengungen unternommen werden, um die Digitalisierung des Gesundheitssystems voranzutreiben. Jens Spahn müsse sich nicht nur an Worten, sondern an Taten messen lassen, wurde gefordert. Doch wo stehen wir heute, im Januar 2021 – mitten in der Coronakrise?
Das EKG aus der Smartwatch, die Blutzuckerdiagnose aus dem Handy, KI Dr. Watson – ist das alles bald schon keine Zukunftsmusik mehr? Was in anderen Länder bereits Einzug hält, ist für viele Deutsche noch nicht vorstellbar.
Personalisierte Medizin wie wir sie bislang kennen, wird v. a. in der Onkologie eingesetzt. Mehrheitlich muss hier beim Einsatz bestimmter Chemotherapeutika vorab auf bestimmte Genmutationen getestet werden, bevor diese überhaupt zum Einsatz kommen dürfen.
Jüngst wurde ein neuartige Gentherapie für β-Thalassämie, einer seltenen vererbbaren Hämoglobinbildungsstörung, auf den Markt gebracht, die mit Arzneimittelkosten in Höhe von 900.000 Euro pro Patient verbunden ist. Was kostet ein Leben? Das ist die ethisch-moralische Frage. Die Kehrseite der Medaille allerdings ist die Frage, wie wir das über eine solidarische Krankenversicherung finanzieren können, ohne dass das System zusammenbricht?
Das ist die große Frage. Möglich sind in der Zwischenzeit individualisierte Gentherapien für eine Reihe von Krankheiten, für die bisher keine oder keine annähernd aussichtsreiche Therapie zur Verfügung stand. Doch die Kosten dafür sind immens.
Anders als in Großbritannien fehlt in Deutschland eine nationale Strategie zur Genom-Medizin. Während dort zwischen 2012 und 2018 insgesamt schon 84.00 Genome sequenziert wurden, liegt die Anzahl der im Rahmen des wissenschaftlich geförderten Projektes e:Med in Deutschland durchgeführten vollständigen Sequenzierungen bei gerade mal 1.100.
Dieser Frage gehen Forscher der University of California nach, deren erklärtes Ziel es ist, Patienten, die unter limitierter Sprachfähigkeit leiden, zu helfen.
Das proklamierte Ziel der personalisierten Medizin ist es, jedem Patienten eine auf ihn zugeschnittene Therapie mit den bestgeeigneten Medikamenten zu ermöglichen.
Die EU finanziert im Projekt „individualized Paediatric Cure: Cloud-based virtual-patient models for precision paediatric oncology“ (iPC) die Entwicklung von Computermodellen für die personalisierte Therapie von zwei Leukämiearten, die im Kindesalter auftreten, Neuroblastomen und spezielle Formen von Knochen-, Leber- und Hirntumoren.