Shell – ein Unternehmen im Wandel

Das Image, das Mineralöl- und Erdgaskonzerne eine lange Zeit stark prägte, war das von Klimakillern und Umweltverschmutzern. Hinzu kam, dass die traditionellen Geschäfte auch nicht mehr gut liefen. Es war also die Zeit für die Konzerne gekommen, sich breiter aufzustellen. Insbesondere Shell hat schon früh begonnen, in den Solar- und Biokraftstoffmarkt einzusteigen, was anfangs nicht so gut lief. Bereits 2016 baute die neu geschaffene Erneuerbare-Energien-Sparte in einem Konsortium zwei Offshore-Windparks in den Niederlanden. Seit 2018 unterstützte Shell den Solarstromspeicherexperten Sonnen aus dem Allgäu finanziell. Das junge Unternehmen, das Batteriespeicher entwickelt, mit denen Hausbesitzer den Strom aus ihrer Solaranlage speichern können, erwirtschaftete 2017 einen Umsatz in Höhe von 65 Millionen Euro. Aktuell wird Sonnen nun komplett von Shell übernommen. Neben Investitionen in Erzeugungsstrukturen steckt Shell auch sehr viel Geld in den neuen Markt der digitalisierten Energiedienstleistungen. So stehen weitere Unternehmen auf dem Einkaufszettel, wie z. B. das Start-up Limejump, das eine digitale Plattform entwickelt hat, welche dezentrale Erzeuger erneuerbarer Energien mit Verbrauchern vernetzt. Selbst LichtBlick könnte bald zum Konzern gehören, denn Shell zeigt zusammen mit dem niederländischen Pensionsfonds PGGM Interesse an der niederländischen Eneco-Gruppe, zu der LichtBlick seit Dezember 2018 gehört. Sogar in der Elektrifizierung ländlicher Gebiete von Entwicklungsländern mischt Shell inzwischen mit.

Quelle: SVP Research