Variabler Sonnenschutz nach dem Vorbild von Orchideen
Besonders in den Sommermonaten werden wir oft von der Sonne geplagt: Im Büro und zu Hause gibt es kaum ein Entkommen vor dem Licht und vor allem der Wärme. Bemerkenswert ist, dass Verschattungsprodukte-Entwickler bei der Suche nach Lösungen auch hier an die Natur denken, um gegen die Naturgewalt anzukämpfen.
So haben Wissenschaftler der TU Darmstadt einen variablen Sonnenschutz entwickelt, der sowohl als Textilrollo als auch als Jalousie funktioniert. Außerdem kann er gleichzeitig auch zur Lichtlenkung verwendet werden. Als Vorbild dienten den Forschern dabei Orchideenblüten, deren Struktur auf Textilien übertragen wird.
Eine Stofffläche wird dazu im Lasercutting-Verfahren mit einem optimierten Muster aus kleinen, zueinander versetzten zungenförmigen Kurven perforiert. Wird an dem Stoff gezogen, klappen die dadurch erzeugten „Blüten-Gelenke“ auf und erzeugen gleichmäßige Öffnungen.
Auch bei geschlossenem Sonnenschutzrollo kommt genug Licht ins Zimmer, ohne zu blenden. Die Regulierung der Lichtdurchlässigkeit ist stufenlos möglich. Dabei sind die Perforationsmuster ebenfalls variabel gestaltbar. Dazu kommt ein geringerer mechanischer Verschleiß im Vergleich zu regulären Lamellen-Jalousien durch die einfachere Konstruktionsweise mit weniger Elementen.
Ein internationales Patent wurde für die Technologie bereits angemeldet. Nun werden Industriepartner gesucht – die Verbraucher würden sich bei der nächsten Hitzewelle sicher über ein solches Produkt freuen.
Autor: Vadim Orlovskij, Research Expert, Database Administration, SVP Deutschland AG
Quelle: www.bauelemente-bau.eu; www.sicht-sonnenschutz.com; www.bauing.tu-darmstadt.de; www.kgbauko.tu-darmstadt.de; www.architekturzeitung.com</a

Bild: pixel2013, pixabay.com