Virtuelle Patienten sollen die Krebstherapie verbessern

Die EU finanziert im Projekt „individualized Paediatric Cure: Cloud-based virtual-patient models for precision paediatric oncology“ (iPC) die Entwicklung von Computermodellen für die personalisierte Therapie von zwei Leukämiearten, die im Kindesalter auftreten, Neuroblastomen und spezielle Formen von Knochen-, Leber- und Hirntumoren. Mithilfe dieser Computermodelle soll idealerweise bereits vor Beginn einer Therapie festgestellt werden, ob diese überhaupt beim realen Patienten anschlagen wird. Die Modelle sollen die molekularen Wechselwirkungen in der Krebszelle abbilden. Dafür werden die sogenannten virtuellen Patienten aus Gen- und Protein-Daten der Krebszellen sowie aus Ergebnissen von Zellversuchen im Labor, histologischen Befunden, anderen klinischen Untersuchungen und weiteren Informationen konstruiert. Mittels eines bestimmten Algorithmus soll das Computermodell das vorhandene Wissen selbständig an neue molekulare Daten anpassen. Soll z. B. ein Medikament getestet werden, das ein bestimmtes Protein hemmt, müssen die Forscher im Computermodell nur die Aktivität dieses Proteins verringern oder ausschalten. Am Projekt sind 21 Partner aus Europa, den USA und Australien beteiligt.

Autor: Thip Pruckner, Market Intelligence Expert, SVP Deutschland AG
Quelle: Ärzte Zeitung online (12.02.2019)
https://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/w_specials/kuenstliche_intelligenz/article/981078/krebstherapie-virtueller-patient-wegbereiter-praezisionsonkologie.html

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