Datenbanken – Entwicklungen der letzten Jahre
Seit der SVP-Gründung vor mehr als 40 Jahren beschäftigen sich unsere Experten mit Datenbanken in ihren unterschiedlichen Ausprägungen. Es sind vor allem Presse- und Studiendatenbanken, Unternehmensdatenbanken und viele fachspezifische Datenbanken, die SVP für die Gewinnung von Informationen und den daraus folgenden Analysen zu Märkten und Unternehmen verwendet.
SVP beobachtet genau, wie sich die Besonderheiten der Anbieter im Laufe der Zeit ändern. Wie steht es um ihre Datenqualität, Datenumfang, Innovationen, Kundenbetreuung und nicht zuletzt auch die Preisgestaltung?
Die Entwicklungstrends
In der Dienstleistungsbranche gibt es laut DIW einen anhaltenden Trend zur Marktkonzentration, bei dem sich die Marktanteile auf immer weniger Anbieter verteilen. Diese wenigen Anbieter erhalten eine starke Marktmacht, was zu höheren Preisen und weniger Wettbewerb führt.
Fusionen und Übernahmen
Als Beispiele im Segment Datenbanken sind die Übernahmen von Bureau van Dijk durch Moody’s und von IHS Markit durch S&P Global Inc. zu nennen. Da sich einige Bereiche von diesen Großanbietern überschneiden – z. B. die Import-/Export-Analysetools Panjiva und PIERS – kann es an dieser Stelle zu einer Kannibalisierung führen.
Fusionen und Übernahmen gehen oft mit Outsourcing-Maßnahmen einher. Es werden z. B. Helpdesks und Support Services aus Europa nach Asien verlagert, was zu undurchsichtigen Zuständigkeiten beim Kundensupport und bei vertragstechnischen Fragen führen kann. Es fehlt dann oft die persönliche Beziehung zum Kunden, die im Dienstleistungsbereich für beide Seiten besonders wichtig ist.
Preissteigerungen
Preissteigerungen sind charakteristisch nicht nur für große Anbieter. Bis zu 30 Prozent haben sich die Preise einiger Datenbankanbieter in den letzten fünf Jahren erhöht. Manchmal sind Preiserhöhungen versteckt und liegen im Wegstreichen von Inklusivleistungen oder Nutzungseinschränkungen.
Es kommen zwar häufig neue Funktionen beziehungsweise Layouts oder Darstellungsweisen dazu, relevante Qualitätssteigerungen sind allerdings eher selten.
Falsche oder veraltete Kennzahlen
Bei Unternehmensdatenbanken kommt es oft vor, dass zu einem Unternehmen unterschiedliche, zum Teil falsche oder veraltete Kennzahlen angezeigt werden. Es wird etwa ein Wert für den Umsatz ausgewiesen, der sich nach einer Überprüfung in Originalunterlagen als ein Rohertragswert entpuppt. Das hängt mit diversen Faktoren zusammen, wie z. B. der Datenqualität von Drittanbietern, geänderte und nicht berücksichtigte Neukonsolidierung, oder von einigen Datenbanken verwendete eigene Modellrechnungen.
Als MI-Experte muss man häufig mehrere Datenbanken und andere Quellen auswerten, um sicher zu sein, richtige Unternehmenszahlen zu bekommen. Oft muss zusätzlich eine Presserecherche durchgeführt werden. In seltenen Fällen, wenn es um nicht gelistete Unternehmen aus China, USA oder Länder mit schlecht zugänglichen Informationen geht, holen wir Unterstützung bei unseren Kollegen im Ausland.
Es gibt aber durchaus einige für Kunden eindeutig positive Veränderungen bei den Datenbankanbietern. Es wurde erkannt, dass Nutzer sich eine bessere Visualisierung der Ergebnisse und eine übersichtlichere Webseitenführung wünschen. Besonders hervorzuheben und zu loben sind hier Patentdatenbankanbieter wie PatBase und Patsnap.
Nachhaltigkeit
Das Thema Nachhaltigkeit hat im Zusammenhang mit Unternehmensbewertungen in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.
Das haben Anbieter wie S&P und Moody’s erkannt und bieten Nachhaltigkeitsbewertungen sowohl für einzelne Unternehmen als auch für ganze Branchen oder Ländern an.
Künstliche Intelligence
Natürlich darf das Thema KI bei diesem Überblick nicht fehlen. Auch bei Datenbankanbietern finden wir vermehrt unterstützende KI-Tools. Sie fanden bereits Einzug bei Springer Professional und LexisNexis und sollen die Durchsuchbarkeit von Inhalten effizienter gestalten und die Ergebnisqualität verbessern.
Es handelt sich dabei um Neuentwicklungen, sodass es noch zu früh ist, deren Effektivität und Nutzen zu bewerten. SVP bleibt dran und wird darüber berichten.
SVP steht in engem Kontakt mit vielen Datenbankanbietern und gibt gerne Feedback zum Thema Nutzung, Handling und Datengenauigkeit. Dies führt zu Qualitätsverbesserungen und größerer Zufriedenheit auf beiden Seiten. Wenn Sie Fragen haben oder weitere Informationen zu Datenbanken benötigen, wenden Sie sich gerne an uns.
Vadim Orlovskij, Market Intelligence Expert
Quellen: