Erneuerbare Energien für Heizung und Kühlung

ElConsigliere, stock.adobe.com

Die Situation bei der Gasversorgung wird immer ernster:

Da fast 40 Prozent des gesamten Gasverbrauchs in der EU auf das Heizen entfallen, müssen schnell erneuerbare Alternativen gefunden werden. Bislang wurde das Heizen in den EU-Rechtsvorschriften für erneuerbare Energien weitgehend vernachlässigt, weil Kohle, Öl und Gas in den meisten Fällen billiger waren.

Damit ist jetzt Schluss. Mit ihrem 300-Milliarden-Euro-Plan „REPowerEU“ will die Europäische Kommission die Nutzung erneuerbarer Energien zum Heizen und Kühlen fördern und plant, den Einsatz von Wärmepumpen, Erdwärme und Solarthermie im großen Stil zu beschleunigen.

Kommunale Wärmenetze werden in Zukunft eine noch größere Rolle bei der Versorgung mit Wärme aus erneuerbaren Energien spielen müssen, denn über sie können Wärmequellen wie Tiefengeothermie, industrielle Abwärme oder Freiflächensolarthermie erschlossen werden. Die kommunale Wärmeplanung dient der Erschließung vorhandener lokaler Potenziale und koordiniert deren Nutzung mit dem Ziel, die klimaneutrale Wärmewende im Gebäudebestand zu beschleunigen.

Kommunale Wärmenetze müssen in Zukunft eine größere Rolle bei der Versorgung mit Wärme aus alternativen Energien spielen, um lokale Potenziale zu erschließen und die Nutzung zu koordinieren.

Ökostrom muss einen wachsenden Beitrag zur Versorgung mit Wärme und Kälte leisten. Großwärmepumpen zur Einspeisung in Wärmenetze, aber auch als dezentrale Versorgungstechnologien spielen eine wichtige Rolle. Generell gilt es auch, die Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und die Eigennutzung von Abwärme oder deren Bereitstellung für Externe verpflichtend zu machen.

Hier gibt es mehr Potenzial, als man denkt. Auch die Trinkwasserversorgung wäre eine Option. Das Wasserversorgungsunternehmen in Mailand macht es vor. Am Standort Famagosta entzieht eine große Wärmepumpe dem gepumpten Wasser thermische Energie und liefert Fernwärme für das städtische Fernwärmenetz.

Doris Höflich, Market Intelligence Senior Expert

Quellen: