Robotik in der Bauindustrie

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Drohnen und Roboter werden in der Bauindustrie immer mehr zur Realität. Dabei dienen die automatisierten Helfer nicht mehr nur dazu, Gebäude zu vermessen oder Windkraftanlagen und Brücken auf Schäden zu untersuchen, sondern sie werden zunehmend für den konkreten Bau von Gebäuden eingesetzt. In der Bauteilfertigung sind Robotik und maschinelles Arbeiten schon längst Standard. Die einzelnen Teile werden in Fertigungsstraßen in Fabriken hergestellt und dann am Errichtungsort in wenigen Stunden zusammengefügt.

Zukünftig könnten jedoch besonders gefährliche oder extrem belastende Arbeiten für den Menschen, wie Arbeiten in großen Höhen oder mit schweren Lasten durch Roboter sicherer und einfacher werden. Beispiele hierfür sind etwa Gerüst-Roboter, die schwere Teile an die vorgesehene Stelle bringen, oder Fassaden-Roboter, die Gebäude mit Fenstern bestücken. Diverse Forschungseinrichtungen arbeiten hier bereits an entsprechenden Prototypen. Andere Lösungen sind bereits im Einsatz, so kann der Schindler-R.I.S.E. als weltweit erstes Montagesystem in Aufzugsschächten autonom seine Montagearbeiten verrichten.

Der Fokus der Entwickler verschiebt sich immer mehr von den rein unterstützendenden Funktionen der Roboter auf die Ermöglichung automatisierter Erstellung kompletter Gebäude sowie Infrastrukturbauten. Erste marktreife Konzepte sind hier schon im Einsatz, wie z. B. der Bauroboter Hadrian X, der in Mexiko 2.000 bis 5.000 Häusern die Errichtung der Mauern übernimmt oder erste Projekte, bei denen eine Brücke mit dem 3D-Drucker gefertigt wurde.

Es bleibt spannend, wo die Reise hingeht und wie schnell die Transformation in der Bauwirtschaft konkret Gestalt annimmt. So viel ist klar, diese Arbeitswelt wird sich deutlich verändern. Der Bauarbeiter von morgen setzt nicht mehr „Stein auf Stein“, sondern wird Programmier- und Steuerungstätigkeiten ausführen.

Quellen: Elektrotechnik, 3.3.2022 / wiwo, 02.02.2022 /
Innovationsreport 27.10.2021, business-insider 24.07.2021